Geschichtliches aus unserer Einrichtung

Bereits im Jahr 1952 wurde der Crostwitzer Kindergarten den Eltern und ihren Kindern übergeben. Viele Jahre war er neben der Schule untergebracht. Im Jahr 1980 zog er in das Haus an der Satkula, welches bald darauf wegen der hohen Kinderzahl erweitert wurde. Von Anfang an war er ein sorbischer Kindergarten. Im Jahr 1994 übernahm das Christlich-Soziale Bildungswerk Sachsen e.V. die Kindertagesstätte aus der Trägerschaft der Gemeinde und seit 2001 ist der SSV e.V. Träger dieser Einrichtung.

Die heutige Kindertagesstätte „Chrošćan kołć“ wurde im September 2016 feierlich eröffnet und befindet sich am Dorfrand in der Nähe der Kirche, direkt angrenzend an Felder und Wiesen. Der Hort ist neben der Grundschule im Gebäude der ehemaligen Mittelschule untergebracht. Dort befinden sich große Räume, eine Küche, der Schulhof sowie ein Spielplatz. Gemeinsam werden sorbische Bräuche und Traditionen im Jahreslauf gepflegt. Kleine Programme in den sorbisch-katholischen Volkstrachten verschönern das Dorf- und Kirchenleben. Beim Aufenthalt im Freien und Spaziergängen haben die Kinder direkten Kontakt zum Alltagsleben im Dorf wie auch zu den Haustieren der Dorfbewohner.

Das religiöse Leben sowie die Feiern der Kirchenfeste sind Bestandteil des Kindergartenjahres. Zu besonderen Anlässen und Kirchenfesten wird der Gemeindepfarrer eingeladen. Mit Kulturprogrammen erfreuen die Kinder die Bewohner des Altenheimes.

Die Vorschulgruppe trifft sich jeden Donnerstag in den Horträumen und erhält besondere Förderangebote. Wöchentlich haben alle Kinder die Möglichkeit zum Sport zu gehen oder die Kreativ-Werkstatt in der Kita zu nutzen.

In der Einrichtung wird auf gesunde Ernährung geachtet. Die Tagesstätte beteiligte sich am Projekt „Tiger Kids“.

{BILD=2R}{BILD=3R}Feste im Jahreslauf

Den Jahreslauf bestimmen unsere sorbischen und kirchlichen Bräuche und Traditionen. Die Erzieherinnen widmen sich zielstrebig diesen Themen und versuchen so bewusst den Kindern die sorbischen Bräuche zugänglich zu machen und sie im sorbischen Leben zu verankern.

Im Januar feiern wir bei uns die Vogelhochzeit. Das Fest verbinden wir mit dem Beobachten der Vögel im Winter, Singen von Liedern, Vogelfüttern und Basteln. Beliebt sind auch Vögel aus Salzteig. Am Tag der Vogelhochzeit kleiden wir die Kinder wie zu einem typisch sorbischen Hochzeitszug und begeben uns durchs Dorf und zu den Bewohnern des Altenheimes mit einem Programm. Am Nachmittag treten wir mit unserem Vogelhochzeitsprogramm vor unseren Eltern und Verwandten auf. Die Kinder freuen sich jedes Jahr auf dieses Fest, wahrscheinlich auch, da es, wenn sie ihre Teller auf das Fensterbrett gestellt haben, eine Teigelster gibt.

Die fröhlichen Wochen vor der Fastenzeit werden auch bei uns gefeiert. Am Rosenmontag kommen die Kinder und Erzieherinnen verkleidet und geschminkt in den Kindergarten um dort zusammen zu tanzen und zu singen. Denn Kinder lieben über alles dieses Verkleiden und haben daran viel Spaß.

In der Zeit von Aschermittwoch bis Karfreitag beschäftigen wir uns mit der Fastenzeit. Wir bereiten uns mit Geschichten, Basteln, Naturbeobachtungen und dem Kennenlernen von Bräuchen auf Ostern vor.

Ein sehr beliebter Brauch in der Lausitz ist das Maibaumwerfen. Dieses wird immer mit dem ganzen Dorf gefeiert. Die Jungs laufen um die Wette und wer am schnellsten die Spitze des Maibaumes fängt, gewinnt und darf sich seine Maibraut aussuchen, welche in sorbischer Tracht zu sehen ist.

Jedes Jahr zur Abschlussfeier der Vorschulkinder zeigen diese noch einmal, was sie alles gelernt haben. Nach dem Programm werden den Kindern ihre Zuckertüten übergeben. Der Tag endet mit dem Abendessen und verschiedenen Angeboten für die Kinder und Eltern.

Wenn die Erntezeit und der Herbst nahen, stehen das Erntedankfest und die Kirmes vor der Tür. Ausflüge in die Natur und Beschäftigungen mit Obst, Früchten, Kräutern und Naturgaben bestimmen den Tag.

Jedes Jahr am 11. November ziehen wir mit den Kindern durch Crostwitz und besuchen Firmen und öffentliche Einrichtungen. Wir besuchen zum Beispiel den Bäcker, die Arztpraxis, das Pfarrhaus und das Altersheim. Überall singen wir das bekannte Lied "Njej tu swjaty Měrćin był?". Als Belohnung bekommen die Kinder Süßigkeiten. Im Altersheim halten wir uns besonders lange auf, da wir dort auf jeder Etage die Geschichte von der Teilung des Mantels spielen. Die Bewohner erfreuen sich jedes Mal an dem Schauspiel.

Die schönste Zeit des Jahres ist wohl der Advent und die Vorweihnachtszeit. Draußen liegt Schnee, in den Zimmern riecht es nach Plätzchen und Kerzen. Die Kinder sind vor Neugier schon ganz unruhig. Den Kindern wird erzählt wie Maria und Josef nach Betlehem kamen, wie die Schäfer den Stern sahen, von der Geburt Jesu und den Heilligen Drei Königen und weitere biblische Geschichten.