Neues aus der Witaj-Kindertagesstätte „K wódnemu mužej“ Malschwitz
Schließzeiten 2024
Vogelhochzeitsfreuden
Immer groß ist die Anspannung bei der Vorschulgruppe, wenn sich die Vogelhochzeit nähert. Doch dieses Jahr geschah, dass es in der Vorschulgruppe der Malschwitzer Witaj-Kindertagesstätte “K wódnemu mužej” kein einziges Mädchen und so auch keine Braut gab. Und was nun? Klare Sache: Die Kinder des 3. Schuljahres konnten ihre Vogelhochzeit damals nicht feiern und deshalb waren Braut, Brautführerinnen und Brautjungfern schnell gefunden.
Stolz leiten die Hochzeitsbitter Niklas Glausch und Timo Wagner am Sonntag, den 28.01.2024, die Hochzeitsgesellschaft durch das Dorf bis zur Gaststätte „Wassermann“ in Malschwitz. An der Seite ein großes Publikum, welches den Hochzeitszug klatschend begleitete.
Pünktlich begann das bunte Programm im vollen Saal und am Ende waren nicht nur der Bräutigam Lennard Mischke und die Braut Mira Mehlhose glücklich, sondern eine ganze Schar fröhlicher Kinder, die sich an diesem besonderen Tag stolz in der sorbisch evangelischen Tracht zeigten.
Eier bemalen
Ostereier bemalen? Na klar! Das ist längst Tradition in der Malschwitzer Witaj-Kindertagesstätte. Doch nicht nur die Jüngsten versuchten sich im Eierbemalen. Beim Elternabend unter dem Thema “ Eierbemalen unter fachlicher Anleitung” zeigte Frau Jawork den Anwesenden, mit welcher Technik bestimmte Muster auf dem Ei aufgebracht werden können. Ihre Kunstwerke dienten dabei nicht nur als Anschauungsmittel, sondern sicherlich auch dem ein oder anderen als Vorbild. Zwischen den anregenden Gesprächten herrschte eine koncentrierte Stimmung, man könnte fast meinen eine meditative Stille.
Eier bemalen
“Oh, das sind tolle Muster! Die will ich auch auf meinem jejko haben!”, sagten die Kinder der Witaj-Kindertagesstätte Malschwitz. Vorsichtig brachten sie den heißen Wachs mit Hilfe von Nadelköpfen und Federn auf das Ei. Durch das Färben von heller zur dunklen Farbe, entstanden am Ende wunderschöne bunte Kunstwerke, welche die stolz im Osterkörbchen nach Hause trugen.
„Ich kenne einen Cowboy…“
Mit diesem Lied begannen unsere Faschingstage im Malschwitzer Witaj-Kindergarten. Am Rosenmontag versammelten sich alle großen und kleinen Narren in schillernden Kostümen im Morgenkreis. Mit einem kräftigen „Malešecy – Helau“ begann unser Tag. Bei Stuhltanz, Würstchen-Wettessen, Schokokuss-Essen, Topfklopfen, Zeitungstanz und anderen Spielen verging der Tag wie im Flug. Den Faschingsdienstag begannen wir mit einem gemeinsamen Frühstück, damit wir gestärkt und laut singend durchs Dorf ziehen konnten. Natürlich durfte eine Polonäse durch die Gemeinderäume auch nicht fehlen. Am Aschermittwoch zog dann wieder Ruhe in unsere Einrichtung ein.
Besuch im Sorbischen Museum in Bautzen
In den Winterferien besuchten die Gruppe der „Błudnički“ und die Hortkinder des Witaj-Kindergartens „K wódnemu mužej” in Malschwitz die Ausstellung von Jan Buck im Bautzener Sorbischen Museum. Es war für uns eine besondere Ausstellung, denn Jan Bucks farbenfrohes Mosaik ziert unsere Auffahrt in den Kindergarten in der Gemeinde Malschwitz. Rebecca führte uns durch die Ausstellung und zeigte uns die Vielfalt der Kunstwerke. Wir durften sogar die Lieblingsfarbe von Jan Buck erraten. Mit Instrumenten vertonten wir einige Bilder des Malers: mal laut, mal leise, mal klopfend, dann klingelnd. Das war ein Spaß!
Die Gemälde inspirierten auch uns zu kleinen Künstlern und so durften wir am Ende ein eigenes Bild mit Stiften malen. Bei einigen Kinder war das ein oder andere Motiv des Künstlers Jan Buck deutlich zu erkennen.
Vogelhochzeit 2023
„Ein Vogel wollte Hochzeit machen in dem grünen Walde. Fidiralala Fidiralala Fidiralalalalaaa ...“
„Tón ptači kwas so bliži zas, ludźo to je pěkny čas, fidiralala, fidiralala …“
Ein Lied welches in vielen Kinderzimmern gesungen wird. Und doch ist die Tradition, die sich dahinter verbirgt, wohl nur einem kleineren Teil der Bevölkerung bekannt. Auch für uns, neu in der Lausitz, war dieses Fest etwas ganz Unbekanntes. Nach langer Zeit ohne Vogelhochzeit im öffentlichen Rahmen, war die Vorfreude besonders groß. Die Kinder, Erzieherinnen und Eltern bastelten, lernten Texte, sangen Lieder und organisierten. Die Aufregung war zum Greifen nah. Die Plätze im Saal des Wassermanns in Malschwitz füllten sich an diesem Sonntag schnell und so manches Auge wurde vor Stolz und Rührung feucht, als die Hochzeitsgesellschaft in ihren althergebrachten und wunderschönen Trachten den Raum betrat. Die Kinder hatten sichtlich Freude daran zu zeigen, was sie in den letzten Wochen gelernt haben. Es wurde gelacht und gesungen und im Anschluss bei Kaffee und Kuchen ausgelassen erzählt. Erleichtert, glücklich und umso einige Erfahrungen reicher, gingen wir schließlich nach Hause. Schön war es und die Vorfreude auf das nächste Jahr, konnten wir schon jetzt von unseren Kindern hören. Danke liebe Erzieherinnen, danke liebe Eltern und ein ganz besonderer Dank an die Vogelhochzeitskinder. (L. Baatzsch)
Vogelhochzeit in der Landeshauptstadt
Als Mitte Januar das Telefon in der Malschwitzer Witaj-Kita klingelte, waren kurze Zeit später sowohl die Mitarbeiterinnen, als auch die Kinder und Eltern in heller Aufregung. Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer lud die Kinder der błudnički in die Staatskanzlei zur Vogelhochzeit - ptači kwas - ein. So stiegen wenige Tage später, am Morgen des 25. Januars zwölf aufgeregte Kinder, Erzieher und einige Eltern in den Bus nach Dresden.
In der Staatskanzlei angekommen, folgten letzte Handgriffe an den Trachten der Kinder und gegen 10 Uhr war es soweit: Die Kinder durften im großen und ehrwürdigen Saal vor dem Ministerpräsidenten und Mitarbeitenden einen Auszug aus ihrem Programm vorführen. Es wurden mit großer Freude Texte in Sorbisch und Deutsch vorgetragen, gesungen und getanzt. Fotoapparate und Filmkameras waren auf die kleinen Stars gerichtet, welche ihr Erlerntes souverän präsentierten.
Michael Kretschmer zeigte sich beeindruckt von der Leistung der Vorschüler und bedankte sich mit einem leckeren Buffet voller Vogelhochzeitsköstlichkeiten und einem Geschenkbeutel für jedes Kind. Der Gastgeber nutzte die Chance, sich mit den Kindern über aktuelle Themen, wie den Lieblingsfußballverein oder die Lieblings-TV-Show auszutauschen.
Als der Bus zur Mittagszeit wieder vor der Kita hielt, stiegen hier sehr stolze und glückliche, aber auch sehr müde Kinder aus. (Sandra Glausch)
